Was ist die Geschäftsidee? Zugegeben: wer nicht in der Online-Gaming-Welt zuhause ist, der wird das Geschäftsmodell von FiPME nicht sofort verstehen. Allerdings spielen mittlerweile nach Daten des auf Online Gaming und eSports spezialisierten Marktforschungsunternehmen NewZoo über 3 Mrd. Menschen auf der Welt Video- und Computerspiele wie «League of Legends», «World of Warcraft», «Minecraft» oder einfach nur «Fifa».
FiPME ist die erste automatisierte Peer-to-Peer-Börse für Ingame-Güter und -Dienstleistungen – wie die NASDAQ, aber für die boomende virtuelle Welt. Wir ermöglichen es Privat- und Geschäftskunden, virtuelle Güter zu handeln, indem sie selbstausführende Kauf- und Verkaufsaufträge zum gewünschten Preis abgeben, anstatt manuell nach Angeboten zu suchen und mit unfairen Preisen zu kämpfen.
Wie ist die Geschäftsidee entstanden? Boris & Stefan: Wir haben beide die Chance gehabt über viele Jahre an den weltweiten Finanz- und Commodity-Märkten Erfahrung in Firmen zu sammeln, die einen Eindruck in den jeweiligen Märkten hinterlassen konnten. Mehr oder weniger haben wir „alles gehandelt, was sich preislich irgendwie bewegt“ – inklusive tiger-shrimps futures an einer asiatischen Börse – und dies auf verschiedenste Herangehensweisen: manuell, automatisiert oder Quants.
Somit hatten wir die Chance wirklich herauszufinden und zu vergleichen, was eine Börse ausmacht und wie sie technisch funktioniert. Diese Erfahrung konnten wir in die Konzeption unserer Börse einbringen und diese auf unsere Endkunden massschneidern.
Boris: Ich bin im Herzen ein Gamer und habe meine Faszination für den (Börsen)handel auch innerhalb der Spiele ausgelebt. Ich hatte die Möglichkeit in en 00er Jahren größere Mengen von „Goldstückchen“ aus Spielen zu verkaufen und konnte die Erfahrung sammeln, wie schwierig dies umzusetzen ist und welche Hürden auftraten. Das war der Grundstein für FiPME.
Woher stammt das Startkapital des Startups? Der grösste Teil kam von den Gründern. Zusätzlich gab es Friends & Family Investments. Im März 2021 wurde unsere Aktie auf daura digitalisiert und am 01. Dezember 2021 auf der SME | X von der Berner Kantonalbank gelistet.
Womit verdient das Startup Geld? Wir berechnen den handelnden Kunden auf der FiPME Exchange eine Kommission. Zukünftig kommen von Teilnehmern wie Publisher und Daten- & Analyseterminals weitere Einnahmen hinzu.
Wo liegt der USP (Alleinstellungsmerkmal) des Startups? Cow Level AG ist first mover und «worldfirst» (einer der ersten) die Ihre Aktien onshore tokenisiert und ein STO mit daura und der Berner Kantonalbank durchgeführt haben.
FiPME ist die erste „2-way Exchange“ für virtuelle Gegenstände mit einem integrierten Shop in einem. Somit ermöglichen wir den Teilnehmer eine Preisfindung und unseres Wissens nach die erste Möglichkeit ein virtuelles Gut sofort zu verkaufen. (statt irgendwo ein Verkaufsangebot einzustellen und passiv auf Käufer zu warten). Dementsprechend können Kaufwünsche mit Preisvorstellungen des Käufers verbindlich aufgegeben werden.
Was war die bisher grösste Herausforderung? Zahlungsdienstleistungen sind heute aufwendiger von der Administration und schwieriger aufzusetzen. Viele Themen benötigen die Hilfe von Anwälten und externen Beratern, was sich finanziell schwierig für ein Start-up gestaltet. In diesem Bereich ist der Aufwand deutlich höher als erwartet.
Die Software live zu bekommen und den vielen, teils konträren Wünschen von Usern gerecht zu werden, war eine Mammutaufgabe.
Was war der bisher grösste Erfolg? Unser grösster Erfolg war, dass wir Menschen gewonnen haben, denen unsere Idee wichtig ist und die gemeinsam mit uns den Weg gehen und von Anfang in die Idee investieren. Der Tag an dem unsere Börse FiPME live gegangen ist, war für unser Team schon emotional. Das ist wie wenn man ein Haus baut, soviele kleine Arbeiten und man kann sich das Ergebnis schwer vorstellen – dann steht es auf einmal vor einem und man staunt und freut sich über das Bauwerk. Als Cow Level AG im Dezember an der Berner SME | X ein Segment für tokenisierte Aktien als erster Emittent gelistet zu werden. Jeder kann jetzt einfach die ISIN eingeben, bekommt die Info der Firma und kann die Aktie ordern.
Was sind die nächsten Schritte? Nächstes Jahr stehen bei uns Pilotprojekte mit den ersten Publishern an. Die Weiterentwicklung unserer Börse und Aufbau der Prozesse für den regulatorischen Framework stehen im Fokus. Unsere Software wird weiterentwickelt und gamifiziert. Darauf folgt dann das Scaling. Es wird eine spannende Reise werden, hoffentlich vielen Usern eine möglichst gute “user-experience” präsentieren zu können.
Die Schweiz ist ein guter Standort für Startups, weil… …weil die politische und rechtliche Situation stabil und die Behörden dienstleistungsorientiert Hand in Hand arbeiten. Dazu kommt die hohe Lebensqualität für das Team. Dies fängt mit der schönen Landschaft und den Sportmöglichkeiten an und hört bei der Sicherheit, dass die Kinder von Anfang an alleine in die Schule laufen können noch nicht auf.
Was kann die Schweiz für Startups besser machen? Die Situation am Arbeitsmarkt ist angespannt, die hohen laufenden Kosten und Löhne sind für ein Start-up sicher schwierig zu stemmen, was allerdings wohl eher darauf zurückzuführen ist, dass die Schweiz soviel richtig macht. Wir sind zufrieden mit dem Standort Rotkreuz und der Schweiz und empfehlen diesen gerne weiter.
ÜBER COW LEVEL AG Cow Level’s langfristige Vision ist es, ein Innovationstreiber für Technologien im Gaming- und Esports-Markt zu werden. Unser erstes Projekt FiPME – First International Play Money Exchange, ist eine automatisierte Peer-to-Peer-Börse für inGame-Gegenstände und -Dienstleistungen – genau wie NASDAQ, nur für die virtuelle Welt. Gegründet am: 08.01.2021 Firmensitz: Rotkreuz Branche: Gaming, Fintech Die Gründer: Boris Obodda, 50, VR / Stefan Kämper, 45, VRP Anzahl Mitarbeiter: 7 Website: www.cowlevel.ch
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